Alfried Krupp von Bohlen und Halbach lädt meinen Großvater Wilhelm Meier am 25. März 1961 zu einer Teestunde in seine Wohnung ein.
Meine Recherche zur Teestunde in den Jahren 2020-2023 wird Grundlage für das vorliegende Heft:
„Die Teestunde“
„Die Teestunde“ verbindet das autobiografische mit dem dokumentierten und dem archivierten Gedächtnis. Sie lebt von scheinbar privaten Details, die dennoch für eine repräsentative historische Situation und Zeitgeschichte stehen. Dabei bin ich mir bewusst, dass die Leerstellen, die das Eigentliche der Geschichte ausmachen nicht formuliert werden können. Die Differenz zwischen einer vermeintlich dokumentarischen Biografie und einem vermeintlich objektiven Verlauf der Geschichte ergibt einen poetischen Raum, in dem Wahr und Falsch keine grundlegenden Kategorien mehr sein können. Zu sehen ist eine Reise von der kleinbürgerlichen Welt der Wohnung meines Großvaters in das abgeschottete Reich der Hochfinanz und zurück. Es entsteht ein Panorama der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.